Geplant war unsere 2017 Polenrunde von Montag 24. Juli bis Freitag 28. Juli 2017,
Schnell wurde noch das ev. ablaufende Medical erneuert – kl. Blutbild (s.u.)
aber nach einem ewig lange dauernden Hoch im letzten Sommer droht heuer
eine Schlechtwetterfront die Reise – oder zumindest den pünktlichen Start – zu verhindern.

Nach der Freitagbesprechung wurde wegen aussichtslosem Montagswetter der Start verschoben,
jetzt soll die kleine hartnäckige Korridor-Schneise mit superfrühem Dienstags-Abflug
das Tagesziel bei guter Sicht möglich machen (s.u.).

Das Bild oben zeigt unseren so genannten schmalen Lichtblick oder „Korridor“
startend in LOIH Hohenems (orange/rote Flächen – auf der Karte links unten)
nach LKPM Pribram (auf der selben Karte rechts oben, in weiß = Sonne; unter Prag).
Im zweiten Teil dieses Fluges sollten wir nur mehr die optimistischen Wetterfarben haben:
gelb, grün u.v.a. ausreichend viel weiss (= sunshine),
sodass wenn wir 3 h vorher bei gutem Wetter gut wegkommen,
dann sollten wir auch ans Ziel kommen –> auf der blauen Linie mit 4 gr. Punkten,
die in der Karte für unseren geplanten Flugweg über 4 Flugplätze steht (s.o)..
Es kam dann doch eher umgekehrt:
Der Start hatte zwar noch das allerbeste Flug- und Reisewetter (s.o.),
aber zum Ende der Reise wurde die Sicht immer schlechter . . . (s.u.)
. . . mit Konsequenzen wie vorzeitig Abtauchen müssen wg. Wolken und Regen;
also Nachschärfen und Route ändern.
P.S.:
die gebührenpflichtige telefonische Flugwetterberatung unter 0900 979703
(€ 7,- kostete das kurze ACG-Kurzgespräch) hatte diesen „Korridor“ leider nicht am Radar
und hielt unseren VFR-Flug für undurchführbar;
naja – wir wollten an mehr Optimismus und an unsere eigene Kurzprognose
glauben (Danke Jeppesen FliteDeck VFR !)

Aber zurück zum Start: fast wolkenlos geht die Sommersonne auf — und es ist tatsächlich machbar:
Der Korridor scheint prächtig ausfliegbar, allerdings nur, wenn wir vor 8 Uhr abheben.
Also: schon vor 06:30 treffen alle vier Piloten in LOIH ein!
Die Rotte führt wie immer Thomas Oberhauser an mit seinem Copiloten Reinald Wachter
und in der schwächeren Dimo die Leichtgewichte Manfred Neukamp und Walter Steiger.
LOIH – EDMS – LKPM
Nach letzten Wetterchecks take off um 7:34. Über Bregenz geht es
direkt mit Kurs auf Regensburg. Wir müssen tief fliegen. So tief, dass uns
Flightradar nicht mehr auf dem Schirm hat – deswegen keine Streckenbilder –
und wegen des wirklich zügigen Abflugs: auch keine Startbilder mit den Kameraden.
Um 9:15 ungeplante Zwischenlandung in Straubing und sofort eine Wetterbesprechung:
wir wissen, entweder geht es sofort weiter oder wir sind die nächsten Tage in EDMS gegroundet!
Über den bayerischen Wald könnte es schwierig werden – weil die Kämme sind teilweise
in Wolken –, aber entlang der B20, über Furth im Walde, tut sich eine Möglichkeit auf.
Um 10:03 sitzen wir wieder in den Maschinen und starten via Furth nach Pribram.
Über den Wolken können wir nicht fliegen, weil wir vielleicht keine Lücke mehr
zum Runterkommen finden. So geht es im regnerischen – und für manche
von uns fast zu spannendem Flug – nach Pribram in Tschechien.
Im Anflug auf Pribram – die OE-9438 (grün hinterlegt) auf den letzten Kilometern zwischen Klatov und Pribram
Rechts neben der O-38 fliegt praktisch auf gleicher Höhe die 35 PS schwächere O-89 (blau),
die aus noch ungeklärten Gründen trotz späterem Start immer gleichzeitig am Ziel ankam.
Eine lange Stunde bis wir endlich die LKKP-Piste vor uns haben und im strömenden Regen
souverän landen. Es regnet so stark, dass wir in den Maschinen abwarten, bis sich der Regen beruhigt hat – und wir dann gleich nachtanken.
An ein Weiterfliegen denkt niemand; die Maschinen luxuriös hangariert
beziehen wir das Flugplatzhotel und haben spontan alle einen Riesenhunger.
Der erste Kaffe in Pribram – Thomas hat spontan eine tschechische Fliegerkappe erstanden und immer auf dem Kopf
Die Hangarierungssituation ist das luxuriöseste, was ich bisher erlebt habe:
viel Platz für die beiden saulangen Flügelspannweiten im blitzsauberen Hangar,
Thomas bekommt einen eigenen Hangarschlüssel – und wir könnten theoretisch
rund um die Uhr die Flieger nehmen und den Morgenflug oder Nachtflug üben 😉




